Reisetagebuch 19 - Den Moment fest gehalten

03.07.2013 09:50

Dienstag und plötzlich rennt die Zeit!


Habe ich gestern eigentlich erwähnt, dass wir als Schule mit auf die Neue Bethel CD kommen? Es wurde ein "Chor" gebraucht für eine Aufnahme und wir durften das also machen! Boa was ein Spaß und ich kann jetzt sagen, dass ich sogar auf einer Bethel CD mitsinge (muss dann mal genau hinhören - ob ich mich überhaupt raus hören kann ... Hahahaha!) Die neue CD heißt "Tide" und wird voraussichtlich im September 2013 raus kommen. Hier ein kleiner Vorgeschmack: https://www.passionforlord.com/2013/07/bethel-musics-new-teaser-for-tides.html
 
Heute im Lobpreis habe ich den Impuls gehabt, etwas Verrücktes zu machen. Irgendwie hatte ich den Drang, aus mir herauszugehen und über meinen Schatten zu springen. Aber wie, es ist doch irgendwie beängstigend und dann sind die vielen Leute um einen herum - und was kann ich schon groß anders machen? Lauter singen? Auf der Bühne malen? <- Jup - beides schon gemacht. Aber das war es heute nicht wirklich. Und so habe ich mir am Rand vom Saal etwas Platz gesucht und habe ... getanzt! Nicht wie ich normal tanze, wo ich einen Partner habe, der mich führt, mir hilft den Takt zu halten und mich gut aussehen lässt, sondern so richtig mit Arme flappen wie ein Vogel und komische Schwingbewegungen und was-haste-nicht-gesehen! Ha und zu Anfang kam ich mir so was von bescheuert vor, habe alle 5 Sekunden meine Augen aufgemacht um zu schauen, wer sich über mich vielleicht gerade amüsiert - und irgendwann habe ich sie einfach zu gelassen und habe Gott angebetet. Boa - das ist mal ein ganz anderes Erlebnis. Ich bin sicher, dass ich gesehen wurde, auch wenn es dunkler war - aber es war mir fast ganz egal! Sehr befreiend dieses Gefühl!
 
In der ersten Main Session durften wir dann noch mal Bill Johnson genießen, der über die übernatürliche Kraft von Verlangen sprach. Er zeigte uns, wie zum Beispiel Maria, die Mutter Jesu, Gottes Herz so sehr bewegt hat, mit ihrem Verlangen um Wunder (Hochzeit zu Kanaan), dass Gott den Zeitplan geändert hat. 
Und als zweiter Teil kam Christa Black, Autorin des Buches "God loes Ugly" (https://christablack.com/), und sie sprach darüber, dass jeder wie ein Liebeseimer ist, der gefüllt werden will. Und die wichtigste Frage ist: mit was füllen wir es? Füllen wir diesen Eimer mit Liebe die an Bedingungen geknüpft ist, oder erlauben wir es Gott ihn mit seiner bedingungslosen Liebe zu füllen. Sehr bewegend Bruchteile ihrer Geschichte zu hören!
 
Als nächstes hatte ich wieder eine Kunstklasse - "Durchbruch - wie ich mich selber für Durchbruch positioniere" Das war sehr interessant - weniger zum Hören diesmal viel mehr zum praktisch machen! Gott ist schon auch sehr cool - wie er manchmal uns aufrüttelt und wie einfach wir uns in diese Situation stellen können um Durchbrüche zu erleben!
 
In de nächsten Klasse ging es um Liederschreiben. Aber mal ganz ehrlich: ich weiß, dass unser Gehirn eigentlich keine Grenzen hat. Aber ich habe manchmal das Gefühl, dass ich gerade eben geben eine Gehirnwand in meinem Kopf gerannt bin und es einfach keinen Platz mehr gibt für mehr! So saß ich in dieser Klasse und habe einfach nur alles aufgeschrieben und versucht nicht einzuschlafen - nicht weil es langweilig war, war absolut spannend - nein sondern weil ich einfach nichts aufnehmen konnte. Hahaha, ich kann 3 x in einer Viertelstunde auf den Plan schauen, was als nächstes Dran kommt und es trotzdem nicht wissen! Aber ich habe so viel Spaß hier, es ist begeisternd es hautnah mit zu erleben! Was ich jedoch gelernt habe in dieser Klasse ist die Definition von Revolution: Revolution zerstört etwas Perfektes, um das Unmögliche zu ermöglichen.
 
In der zweiten Main Session haben wir Jenn zugehört, wie sie über Charakter gesprochen hat. Wie Charakterbildung mit dem Moment unserer Geburt beginnt und dass es gerade die Entscheidungen sind, die wir im Stillen und Verborgenen treffen, die unseren Charakter beeinflussen und formen. Wie Transparenz und Rechenschaft da hinein passen und wieso Familie in diesem Kontext so wichtig ist. Und dass wenn du eine "Sauerei" veranstaltet hast, dass du sie auch sauber machen solltest und nicht davon ausgehen solltest, das sich das Chaos von alleine auflöst. Die Küche hat sich bisher auch noch nie alleine geputzt, richtig?
Und im zweiten Teil hat Steffany über die Positionierung unseres Herzen gesprochen. Transparenz ist nicht automatisch Intimität. Dass es eigentlich am Ende nur darum geht, Gott wirklich nahe zu kommen, aber auch Menschen herein zu lassen. Seinen eigenen Mist nicht mehr zu verstecken, sondern sich selber vollständig zu erkennen geben.
 
Und dann kam eine Klasse, auf die ich mich den ganzen Tag gefreut hatte: Fotografie!! Und zwar ganz praktisch. Der Unterricht fand im Freien auf einer Ranch statt - einige Meilen außerhalb von Redding und wir hatten ein junges Ehepaar, was für uns gemodelt hat. Heather Armstrong hat uns direkt Vorort Tipps und Trick weitergegeben, uns gezeigt, wie sie ihren Shoot generell versucht zu gestalten, wie sie mit den Personen umgeht und wie diese sich vor der Kamera wohlfühlen können, wenn du dies und jenes ausprobierst. Wie durften alle mit unseren Kameras wild knipsen und im Gehen lernen durften alles Fragen und uns die Kamera einstellen lassen (mein Kamera machte ganz plötzlich viel bessere Bilder, als sie sie mir zurück gab!!). 
Und so sind wir von einem tollen Hintergrund zum Nächsten gewandert, 2 Stunden in ca. - 38-40°C Hitze in der Abenddämmerung und es war absolut himmlisch. 20 Leute die alle das gleiche Motiv festhalten wollten, und es gab so viel zum Ausprobieren. Jeder durfte mal Anweisungen geben und ausprobieren, was passiert wenn... Meine Hingabe für das perfekte Bild ließ mich mal wieder durch den Dreck und Kletten robben - was für ein Juckreiz!!! :-D 
Und ich habe meine Bilder inzwischen angeschaut - alle 570!!! - und klar, gibt es viele schlechte Bilder, aber es gibt auch einige die absolut Atemberaubend sind, und diese wurden bisher noch nicht mal mit Photoshop bearbeitet. 
 
Und so freue ich mich jetzt mit jedem Tag mehr auf Deutschland und zuhause, auf meine Freunde und  Gemeinde. Freue mich auf die Möglichkeiten und Gelegenheiten, die ich nutzen und wahrnehmen werden darf, wo ich ausprobieren kann, was ich hier erlebe und gelernt habe. Darauf freue ich mich so sehr, dass es etwas schwer ist, es abzuwarten!!