Reisetagebuch 14 - Der Fuß auf dem Wasser
28.06.2013 09:30
Donnerstag und bald schon ist die Hälfte der Schulzeit vorbei - und was für eine Zeit! Ich mein - die ersten 3 Tage!?! Der absolute Hammer - ich war ziemlich gespannt, wie der heutige Tag werden würde, wenn gestern schon so krass war!
Es begann mal damit, dass ich einfach gut drauf war, aufgestellt und wach genug um meinen Blog zu schreiben, ein kurzes Gespräch mit E. (älteste Tochter meiner Gastfamilie) zu führen - was immer wieder eine Freude ist.
Ha - und dann musste ich doch ein bissel rennen, weil K. meine Mitstudentin, die mich immer mit zu Bethel nimmt war schon plötzlich vor dem Haus! Naja, dass bringt auf alle Fälle den Blutkreislauf in Schwung :-)
In Bethel angekommen traf ich S., eine Studentin die mir sehr nah ans Herz gewachsen ist, und wir unterhielten uns für nur gerade mal 5 Minuten und auch nur kurz über meinen Blog und doch war ich wieder in der Situation, dass mein Herz bewegt war und ich heulend vor ihr saß - bah ist mir das inzwischen egal! Ich glaube inzwischen hat hier jeder jeden schon heulen gesehen. Hahaha - und es war auch sehr befreiend zu sehen, wie auch sie von Gott berührt war - beim Guten-Morgen-Gespräch! Auch schon so eines gehabt? Ich kann es nur empfehlen!
Der Lobpreis fing damit dann an, dass wir ein neues Lied lernen/hören/singen würden - habe leider den Namen vom Autor vergessen, aber sobald die Worte auf der Leinwand erschienen war es um mich geschehen - Gott ist einfach am Werk - anders kann ich es nicht sagen. Ich schreib hier viel über heulen - aber wenn ich das draußen lassen würde, hätte ich fast nichts mehr zu schreiben :-D Ich werde mir das Lieb auf alle Fälle besorgen - es war echt genau das, was mein Herz gefühlt hat und es gab jemanden, der das schon weit vorher in Worte hatte fassen können! Danke Gott dafür! Und insgesamt war es wir jedes Mal bisher eine sehr schöne Anbetungszeit. Bill Johnson hatte das während der Kingdom Culture Konferenz bereits so schön gesagt: "Es gibt viele, die hungrig sind. Aber es gibt wenige, die hungrig sind und trotzdem was erwarten!" Und ich glaube das ist wirklich an dieser Schule sichtbar: wir alle haben einen mehr oder weniger hohen Preis gezahlt, um hier an dieser Schule teilzunehmen. Manche haben teure Flüge und viele Stunde Reisezeit gezahlt, andere haben ihren Arbeitsplatz sogar verloren und doch sind wir alle hier, weil wir erwarten, das Gott uns begegnet und uns verändert. Und zwar hier, nicht, weil er (Gott) es nicht zu Hause jeweils tun könnte, sondern weil hier ein Raum geschaffen wurde, der Familie und Förderung lebt, in dem man sich erst nicht kennt und dennoch keine Scheu hat sofort sein innerstes zu öffnen. Weil Gott hier einfach erwartet wird. Diese Erwartung einigt uns und lässt uns einfach auch viel schneller in Gottes Gegenwart treten. Ich glaub anders kann ich es nicht beschreiben.
In unserer ersten Main Session haben wir von Jenn Johnson was zum Thema "Anbetung als Lebensstil" gehört. Eigentlich hat sie vielmehr einfach ihr leben erzählt. Das passiert hier oft, dass man oftmals eher die Lebensgeschichten hört, gespickt mit vielen Randnotizen die mindestens genauso hilfreich sind! Diese Geschichten zeugen einmal von dem Thema, das gerade behandelt wird, aber es zeigt auch eine gewisse Transparenz. Ja die Johnson-Familie und viele andere der Mitarbeiter sind schon so was wir Berühmtheiten in der christlichen Welt. Und gerade da dann auch zu hören die Hochs und Tiefs, sie sind eben auch nur wie du und ich und sie haben auch ihre normalen Probleme im Leben und mit den Kindern oder der Arbeit oder was auch immer - aber die Art und Weise, WIE sie damit umgehen, macht den Unterschied! Und so war es keine langweilige Session, wie du die Anbetung zum Lebensstil umwandelst, sondern einfach ein Lebenszeugnis, was Gott in Jenns Leben getan hat, wo sie herausgefordert war, gehorsam zu sein oder blind zu vertrauen. Und genau das ist es ja auch eigentlich schon.
Die erste Klasse die ich dann besuchte, war dann "Stimme Teil 2: Praxis" und wir haben zugesehen, wie so unterschiedliche Privatstunden ablaufen, wo Joanna Finchum mit einzelnen Mitstudenten dann spontan durchgeführt hat. Wir haben aber nicht einfach nur zugesehen, sondern waren auch herausgefordert, verschiedene Problempunkte zu erkenne und zu benennen und dann auch Lösungen dazu zu finden. Sehr spannend!
Als nächsten ging ich in eine Klasse die "Prophetische Portraits" hieß. Was stellt man sich darunter vor? Nun ich hatte so meine Vorstellung - um diese ein bisschen über den Haufen geworfen zu bekommen :-) Schlussendlich war es genial zu sehen wie gerne Gott spricht und wie einfach es ist, es durch ein bisschen Kunst, Malen oder Zeichnen bildlich zu machen und einen noch größeren Effekt dadurch zu bekommen.
Die 2. Main Session (zur Erinnerung: die Main Sessions sind obligatorisch und sollen von allen Studenten gleichzeitig im größten Raum besucht werden) war dann mit Paul Baloche! Er behandelte das Thema: "Die Entstehung eines Liedes" und nach dem er einige Lieder angestimmt hatte und erzählt hatte, wie sie entstanden waren, war ich absolut platt!! Ich kenne so viele von seinen Liedern, habe bei so vielen schon geweint und gelacht, Gott angebetet oder mich ihm neu hingegeben und jetzt steht er hier und gibt mir wertvolle Tipps und Tricks wie ich selber auch solche Lieder schreiben kann! Es gibt Momente im Leben, die scheinen so unecht - dieser kam irgendwie nahe dran :-)
Übrigens ist das Wetter diese Woche ein absolutes Phänomen gewesen für Redding, CA., da es 4 Tage am Stück geregnet hat und das passiert sonst nicht im Juni/Juli! Und dann die Temperaturen in den 20er zu haben und plötzlich in den End-30ern! Die Schulleitung hat dazu von Gott gesagt bekommen, dass Gott diese Schule für Anbetung anders machen will was er sie sonst macht - ich habe keine Ahnung was anders ist - aber mir gefällt es hier! Ich konnte mich heute sonnen gehen - zumindest ein bisschen - und habe sogar mal einen Spaziergang um das Bethel-Gelände gemacht! So viele wilde Hasen!!
Und dann kam noch die Abendklasse - 2 Stunden Songwriting (Liederschreiben) mit Dan McCollum. Ihn kannte ich auch nicht wirklich - aber es war sehr interessant zu lernen was es für unterschiedliche Liedstrukturen gibt und wie es aufgebaut wird. Also sehr viel Theorie und Technik. Aber dann waren wir auch herausgefordert in 7 Minuten ein Lied zu schreiben - am Besten mit Melodie - zu dem Thema "Presence" (Gegenwart Gottes) und zwar in einem von zwei Stilrichtungen - welche war uns überlassen. Habe ich sowas schon mal gemacht? Nein, noch nie! und dann hatte ich aber mir tatsächlich etwas ausdenken können und dann ging es darum: Wer singt es vor? Ich habe auch gestreckt - nicht weil ich unbedingt wollte und super überzeugt war, dass das ein klasse Lied ist, sondern weil ich es eigentlich na "nie" machen würde vor so vielen Leuten mich so bloß zu stellen oder mich überhaupt trauen würde. Ich wurde nicht als erste genommen - aber ich wurde irgendwann dran genommen (zum Dank einer Mitstudenten, die um mich herum saßen und auf mich gezeigt haben!!) und ich habe mein kleines Lied vor ca. 80-90 Leuten vorgesungen und es war gut! Ich habe es gewagt und es war gut und ich war total überwältigt und begeistert!! Ich bin raus aufs Wasser getreten!!
Als ich dann irgendwann nach hause kam, habe ich auch endlich Mr. E kennenlernen dürfen, den Mann des Hauses, der derzeit noch im alten zuhause (einem anderen Bundesstaat) wohnt und arbeitet, bis er hier was findet. Und wir hatten ein super Gespräch in der Küche über Deutschland und unsere jeweilige Liebe und Hingabe für dieses Land, welches Gott und einen Durchbruch so sehr dringend nötig hat! Das war sehr schön und verbindend.
Und jetzt darf ich schlafen gehen und ich freue mich einfach auf das entspannen und auf den morgigen Tag: er hat so viel Potential für Gott und sein Wirken und Reden. Bist du dir dessen auch bewusst? Hörst du Ihn reden? Hör mal genauer hin - er hat auch was ganz persönlich für dich!